Mit einem Vorwort von Gregor Wakounig
Die Stärke der japanischen Linken strahlte in den 1960er Jahren in die ganze Welt. Die Studierendengewerkschaft Zengakuren machte aus den japanischen Universitäten verbarrikadierte Stützpunkte und Ausbildungszentren des Klassenkrieges. Auf riesigen Demonstrationen kämpften tausende behelmte und mit Stöcken bewaffnete Studenten gegen die Polizei. Auf internationalen Konferenzen mit Gruppen wie den Students for a Democratic Society, dem Weather Underground, den Black Panthers oder dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund, wurde versucht durch intensive Vernetzung eine weltweite simultane Revolution denkbar zu machen. Als die Bewegung in Japan immer militanter wurde, folgten ihr viele ihrer globalen Epigone in den bewaffneten Kampf. So auch die Baader-Meinhof-Zelle, die sich ab 1970 durch ihre Taten, ihre Worte und unter dem Namen Rote Armee Fraktion (赤軍派 Sekigun-ha) in die europäische Nachkriegsgeschichte einschrieb.
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