Ein neues Zeitalter der Klimakriege kommt über uns. Extremwetterlagen, verursacht durch die globale Erwärmung, entfesseln eine Welle aus Angst und Gewalt, die sich über die ganze Erde zieht. Christian Parenti nimmt uns mit an die Gefechtslinien dieser herannahenden Katastrophe: Er reist in die dürregeplagten Wüsten Nordwest-Kenias, in denen schwerbewaff nete Hirtenvölker Kriege um Wasser und Vieh führen; nach Afghanistan, Indien und Pakistan – auch hier schüren globale Umweltveränderungen die Gewalt und den militärischen Konflikt –, in die Slums und Wüsten Brasiliens und Mexikos, wo klimagesteuerte landwirtschaftliche Krisen die Bevölkerung in den Sumpf der städtischen Drogenkriege zwingen.
Zuletzt richtet sich Parentis Blick auf die zunehmend militarisierte US-Grenze, an der ein im Chaos versinkender Süden auf die Militärgewalt des Nordens triff t. Parenti analysiert detailliert die direkten Folgen von Klimawandel und Umweltzerstörung in den sogenannten Randgebieten der Industriegesellschaften und zeigt anhand seiner Beispiele überzeugend auf, dass der sukzessive Zusammenbruch dieser »Randgebiete« das industrielle Zentrum bald erreichen wird.
Bis vor knapp zwanzig Jahren lebte der Stamm der Turkana friedlich im nordwestlichen Grenzgebiet Kenias in unmittelbarer Nachbarschaft zum ugandischen Stamm der Pokot. Seither jedoch haben sich die Lebensbedingungen der beiden Stämme grundlegend verändert. Die Böden sind ausgetrocknet, die wenigen Wasserquellen versiegt; Getreide kann nicht mehr angebaut und das Vieh nicht mehr getränkt werden. Die unmittelbaren Folgen des weltweiten Klimawandels haben in diesem Mikrokosmos zu einem mörderischen Konflikt um das täglich Überleben geführt.
Christian Parenti leitet aus diesem Mikrokosmos die Ursachen für die zunehmenden militärischen Konflikte auf der Makroebene ab. Kriege um Wasser, fruchtbare Böden und die damit verbundenen Chancen des Überlebens sind das Menetekel der unmittelbaren Zukunft großer Teile des Planeten. Parenti analysiert detailliert die direkten Folgen von Klimawandel und Umweltzerstörung in den sogenannten Randgebieten der Industriegesellschaften und zeigt anhand seiner Beispiele überzeugend auf, dass der sukzessive Zusammenbruch eben dieser »Randgebiete« das industrielle Zentrum bald erreichen wird.
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