Die Spezialisten in den klimatisierten Einsatzzentralen der USA und Israels fällen ihre Entscheidung zur Hinrichtung durch Drohnen am Monitor, ihre Kommandostützpunkte sind Hunderte oder Tausende Kilometer vom Zielort der Hellfire-Raketen entfernt. Wer da in einem Basar von Peshawar pulverisiert wird, auf einer staubigen Piste im Gaza-Streifen verbrennt, ob es sich tatsächlich um »den Gegner« oder nur um einen Marktbesucher oder Bauern gehandelt hat, lässt sich anschließend nicht mehr sagen. Die Tötung mit dem Joy-Stick ist jedoch nur die letzte Konsequenz einer Militarisierung des Lebens in unseren Gesellschaften. Dieser Krieg beginnt bei flächendeckender Ausspähung durch Drohnen, minutiöser Dokumentation von Protestaktionen sei es bei Occupy in New York oder Blockupy in Frankfurt. Der Schritt vom Einsatz von Überwachungsdrohnen zu bewaffneten UAVs (unmanned aerial vehicle) – ob mit Raketen, Tränengasgranaten oder Gummigeschossen – wird mit jedem Tag kleiner. Ein Verbot militärischer und polizeilicher Drohnen ist deshalb für uns alle eine Lebensversicherung.
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